Hallo,
war lange nicht mehr im Forum, daher mein Kommentar spät (ich hoffe nicht zu spät)
. Ich erzähl einfach mal von meinen Aktionen und Erfahrungen bei der Bremsenumrüstung:
Vorne hab ich die Bremse vom 500E verbaut (300/28-Scheiben). Ist im Prinzip baugleich mit der EvoII Bremse, nur hat der EvoII Alu-Sättel (zumindest teilweise?). Hinten hab ich eine 290mm-Scheibe aus einem 210-Kombi (nicht innenbelüftet), aber die EvoII-Version (ich glaube 278mm nicht belüftet) tut es wohl auch. Ich hatte halt grade die entsprechenden Bremszangen da liegen
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Da ich meinen 16V hauptsächlich auf der Rennstrecke bewege, hab ich an der VA auch eine Bremsenbelüftung eingebaut (siehe mein Aventar). Falls Euch die Trichter bekannt vorkommen, die sind vom 16V; Trichter vor dem Luftfilter. Hinten mit Schlauchschellen einen Aluschlauch aus dem Klimafachhandel angebracht und das Ende des Schlauchs mit Kabelbindern an der Stabiaufhängung befestigt, so dass die Luft von der Seite vor die Luftleitbleche der Bremse geleitet wird (so hab ich mir das jedenfalls gedacht)
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Das ist im Vergleich zur Serie ein Riesenfortschritt, da ich aber beide Aktionen gleichzeitig gemacht hab, kann ich nicht sagen, ob die Belüftung wirklich was bringt
. Übrigens: man braucht dann mind. 16-Zoll-Felgen. In Hockenheim hab ich diese Bremse aber auch schon kaputt gekriegt. 2x25Min, und die vorderen neuen Scheiben (ATE-Power-Disc) haben geschlagen, dass ich Angst hatte, das Rad fällt gleich ab
(durch meine Rennreifen mit Straßenzulassung ist die Belastung gerade beim Bremsen nochmals deutlich höher als mit Straßenreifen).
Im Prinzip gibt es auch die Möglichkeit, 320/30er Scheiben oder 334/32er vorn (beide vom W129 SL 600) und 300/22er innenbelüftet hinten (ebenfalls SL 600) zu verbauen.
Weiss jemand, ob dann 16-Zoll-Räder noch passen? Ich glaube nicht.
Falls man dann allerdings 17-Zoll-Felgen braucht, macht es vermutlich aus renntechnischer Sicht keinen Sinn, da die verbesserte Bremswirkung durch die größeren ungefederten Massen (Bremsanlage und Räder) wieder aufgehoben wird.
Für alle genannten Versionen gibt es günstige und qualitativ gute Verschleißteile im Zubehörhandel (z.B. kostet eine ATE-Power-Disc 300/28 im günstigen Zubehör keine 60 Euro und hält sicher im normalen Straßenbetrieb eine kleine Ewigkeit). Allerdings ist die Anfangsinvestition für die Zangen und Luftleitbleche schon erheblich. Insbesondere die vorderen Bremszangen sind teuer und kaum als Gebrauchtteile zu bekommen, da nur selten verbaut. Es gibt sie aber auch im Zubehör z.B. von ATE. Sollte etwas günstiger sein als original MB
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Mittlerweile hab ich meine Bremsanlage über eine Werkstatt vom TÜV eingetragen gekriegt, das hängt aber sehr vom Goodwill des Prüfers ab. Gutachten oder ABE gibt es dafür nicht. Zuvor hatte ich das bereits als Privatmann mehrfach erfolglos versucht und ich denke, ich hätte es alleine nicht geschafft.
Der TÜV-Prüfer oder die Polizei bemerkt den Umbau normalerweise nicht, aber aus rechtlicher Sicht fährt man ohne Versicherungsschutz, da die Betriebserlaubnis durch den Bremsenumbau erlischt. Von daher empfehle ich jedem, vorher abzuklären, ob der Umbau dann auch eingetragen wird (***Klugscheißen aus***). Ich hab da eine zeitlang schlecht geschlafen, bevor ich endlich den Segen des TÜV hatte.