Hallo Manuel,
Manuel16v hat geschrieben:
Nach dem Abdichten der Regestange, geht der Wagen hinten wieder schneller hoch. Das Dreistufenfahrwerk wurde doch im September 1985 eingeführt, oder?
dass der Wagen nach abdichten der Regelstange nun deutlich schneller reagiert liegt ja auf der Hand.
Sobald im kleinen Steuerölkreislauf kein Druck mehr wegen wegen undichter Regelstange flöten geht, reagieren diese viel besser und steuern deutlich agiler/flotter die Niveauregler an.
Niveauregulierung rundum mit cw-Absenkung:
Verfügbar nur für 2.3-16 (
ab Juli 85) und 2.5-16: (+30mm / -15mm);
serienmäßig für EVO und EVO II
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit der Thematik des Dreistufenfahrwerk, so manches mal auch zwangsläufig am eigenen Fahrzeug
Ich kann also auf einige praktische Erfahrungen im Umgang mit diesem zurückblicken.
Häufig auftretende Probleme sind folgende:
Verbrauchte Hydrospeicher (Bulleneier):
Der darin enthaltene Stickstoff ist im Lauf der Jahre durch die Membran entwichen und hat sich über die Hydrauligflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter verflüchtigt (Gase in Flüssigkeiten siehe Beitrag oben.) um sich von dort an die Umwelt ab zu geben.
Resultat, Fahrzeug hoppelt nur noch anstatt zu Federn, anstelle des Stickstoffpolster befindet sich nur noch Hydrauligflüssigkeit im Hydrospeicher und wie wir alle mal in der Schule gelernt haben, lassen sich Flüssigkeiten nicht verdichten
Undichte Regelstangen, (Steuer)Leitungen, Dämpfer, Anschlüsse/ Verschraubungen.
Hydrauligleitungen sowie die filigranen Steuerleitungen neigen mit zunehmenden Alter gerne zu Korrosion.
Schon minimale Undichtigkeiten an den Steuerleitungen welche manchmal auf den ersten Blick gar nicht sichtbar sind, führen dazu, dass das System nur noch sehr träge oder gar nicht mehr auf eine Verstellung reagiert.
Durchrostungen finden sich häufig im Bereich der Befestigung der Leitungen. Staunässe zwischen den Gummis und den Leitungen führen im Lauf der Jahre zu Problemzonen.
Problematisch sind auch die Leitungen an der Verschraubungen der vorderen Dämpfer im Bereich der oberen Federbeinaufnahmen.
Suppt es dort raus, empfiehlt es sich die Alu Schiffe (ja sind wieder original lieferbar) sowie unbedingt neue Hohlschrauben samt Alu/Kupferringe zu verwenden.
Unbedingt auf das vorgeschriebene Drehmoment achten, sonst zieht es einem die Hohlschrauben lang
Falls alles nix hilft, kann man zum Tricksen auch Hand an die Hohlschrauben anlegen und diese um 0,5-1mm kürzen.
Niveaupumpe:
Diese ist nach mehr als 20 Jahren in Betrieb oft verbraucht/verschlissen.
An Fahrzeugen welche nur Niveau an der Hinterachse haben, ist das zumeist kaum ein Thema.
Beim Dreistufenfahrwerk allerdings schon das A und das O.
Je besser dieses Herz schlägt umso spontaner funzt die Anlage.
Die Pumpe leidet im Lauf der Jahre unter einem mechanischem Verschleiß der Bauteile.
Desweiteren findet sich auch gerne mal ein defekter Wellendichtring/Simmerring in der Pumpe, welcher dazu führt dass das Hydrauligsystem über die Verschraubung am Zylinderkopf sich Motoröl reinzieht.
Das merkt man recht flott daran, weil der Ausgleichsbehälter des Dreistufenfahrwerk überläuft.....
Eine frische Pumpe wirkt sich grundsätzlich wie ein Jungbrunnen auf das System aus
Das Steuerregelventil (das mit dem Taster) auch Verteilerventil oder IGEL genannt welches vorne rechts im Radhaus sitzt gibt oftmals im Lauf der Jahre seinen Geist auf und quittiert den Dienst.
Dann funktioniert die Druckverteilung zwischen VA und HA nicht mehr so wie sie soll und das Fahrzeug sinkt an einer der Achsen permanent ab.
Auch im Ruhebetrieb funzt dann die Sperrfunktion der Ventile nicht mehr und es kommt zu einem ungewollten Absinken des Fahrzeugniveaus.
Grundsätzlich bleibt zu erwähnen, dass die Hydrauligstempel /Dämpfer auch einem Alters/Gebrauchsbedingten Verschleiss unterliegen und je nach Einsatz alle 10 Jahre oder Kilometer X zu wechseln sind.
Ich hab hier nun einen Teil meiner Erfahrungen mit dem Hydro Fahrwerk wieder gegeben.
Sicherlich nicht vollständig und auch bestimmt nicht immer zutreffend.
Die Anleitung aus der WIS die ich schon 2007 hier gepostet hab, möchte ich noch der Vollständigkeit hier einstellen.
Henger hat geschrieben:Hi Jensl,
zum richtigen Entlüften laut DC:
Niveau-Verstellschalter in Mittelstellung bringen! Nun beide Regelstangen an Vorder- und Hinterachse am Niveauverstellhebel abschrauben!. Die Hebel der beiden Niveauregler auf Füllen stellen >>>> F auf Niveauregler.
Jetzt den Taster am Verteilerventil vorne rechts im Radhaus, der sich unter der Gummikappe befindet, drücken. Motor durch 2. Person starten. Normalerweise sollte das Fahrzeugniveau an einer Achse ansteigen. Taster loslassen und an dieser Achse den Hebel des Niveaureglers auf neutral stellen und darauf achten daß dieser auch dort verbleibt.
Nach dem Ansteigen der 2. Achse den Niveauregler auch auf neutral stellen. Regelstangen wieder anschrauben. Bei stehendem Motor den Ölstand prüfen (Mittelstellung).
Noch was, hol mal dein Sieb aus dem Ausgleichsbehälter raus (geht ganz einfach) und mach das mal ordentlich sauber, wenn dieses sehr verschmutzt ist funktioniert die ganze Anlage auch nicht ordentlich, da daß Öl nicht mehr schnell genug in das System zurück kann und somit immer wieder Luft mit angesaugt wird.
Man sollte für diese arbeiten am Niveaufahwerk stets zu zweit sein, glücklicherweise hast du eine Grube, die ist im Falle des Entlüften nämlich Gold wert.
Nicht so schnell aufgeben, auch wen einem der letzte Nerv geraubt wird bei diesen Fahrwerksproblemen, der Fehler ist meist zu finden und man hat sich mit der Anlage zwangsläufig vertraut gemacht.
Meld dich wenn du nicht weiterkommst
Nach abstellen des Motors wird ein Absinken des Fahrzeugniveaus durch Ventile gespert, so soll sich der Druck in der Anlage halten.
Gruß Fränk