Tastverhältnis Prüfen und Einstellen

[Henger]

Hier mal eine Anleitung zum Thema Tastverhältnis, habe daraus ein eigenes Thema gemacht und in die How to Abteilung verschoben.


Vorne links (immer in Fahrtrichtung!!) im Radhaus neben dem Zünschaltgerät und dem Abgleichstecker für S und N sitzt die Diagnosedose >> http://img73.imageshack.us/my.php?image ... 8360yb.jpg welche mit einem Schraubverschluß gesichert ist, diesen bitte entfernen

Schließwinkelmessgerät einmal mit Masse verbinden und mit dem zweiten Anschluß bitte in die Diagnose auf Steckplatz 3.

Fahrzeug starten und die Anzeige auf der Skala verfolgen ab ca. 60-80° Motortemperatur sollte deine Lamdaregellung anfangen zu arbeiten und der Zeiger deiner Anzeige beginnt zu Pendeln.

Dein Tastverhältnis ist korrekt wenn die Anzeige in einem Bereich von 40-60 Pendelt>>>> also sollte dein Sollwert 50 +/-10 sein!!

Nach starten des Motors (auch wenn er schon warm ist) dauert es etwas 10-30 Sekunden bis die Sonde Regelt, also nicht ungeduldig werden

Wenn dein Tastverhältnis sehr verstellt ist kann es sein das der Zeiger links oder rechts am Anschlag stehenbleibt, dann solltest du behutsam versuchen über die Stauscheibe auf einen Wert von 50 zu kommen.

Durch verdrehen der Stellschraube an der Stauscheibe nach links wird das Gemisch >>> magerer, verdrehen der Stellschraube nach recht fetter!!



Klartext !! steht dein Tastverhältnis z.B auf 80 (zu mager), verdrehen wir die Stellschraube nach rechts!!
Steht dein Tastverhältnis auf 30 (zu fett), verdrehen wir die Stellschraube nach links !!

Achtung, bitte nur sachte an der Stauscheibe verstellen, der gesamte Einstellbereich findet wärend ca. einer halben Umdrehung statt

Nach jeder Verstellung einmal Gas geben und den neuen Wert überprüfen!!

Einfach mal antesten und nicht zuviel verstellen....besser nochmal nachfragen

Gruß Fränk

[Chris Martens]

moin Fränk,

eine sehr gute Anleitung, das wird hoffentlich vielen hier helfen!

Wenn ich mir eine Ergänzung erlauben darf:
Seit ca. 1987 wurden Steuergeräte verbaut, die eine (begrenzte) Fehleranzeige hatten, bestimmte Fehler werden durch einen festen Wert an Pin 3 / X11 (Diagnosebuchse) ausgegeben.

Pendelt die Anzeige also nicht, so wie von Dir beschrieben, sondern zeigt hartnäckig einen festen Wert an, obwohl der Motor schon warm ist und die Regelung eigentlich arbeiten müßte, so sollt man einmal in die Fehlertabelle schauen:
Hier ist die Tabelle mit Fehlern und den dazu angezeigten Werten, erstellt von Harry Wochelen. Dies hilft oftmals bei der Problemsuche weiter...

Es werden übrigens nur die aktuell vorhandenen / erkannten Fehler angezeigt, einen Fehlerspeicher gibt es nicht, den kann man also weder auslesen noch löschen, obwohl einem das ja so manche Fachwerkstatt erzählen will.

Die Zusammenhänge (Einstellung und Fehlercodes) sind bei allen KE-III Anlagen identisch, also weder allein der S-Klasse noch ausschließlich den Sechzehnventilern vorbehalten...

viel Erfolg,
bis denn,
Christian

[NullPositiv]

noch was wichtiges was offt ausser acht gelassen wird:
die anzeige pendelt mit einer konstanten relativ langsamen geschwindigkeit.
ein zu schnelles pendeln ist ebenfalls fehlerhaft.

chris die umstellung auf fehlerausgabe ist mitte 86.

[carbon]

mein motor ist z.b vom 2.'85 und hat keine fehlerausgabe !!

[Raggna]

Hallo zusammen,
gebt mir mal eine Emailadresse.
Ich hab da ein DB Doku zum einstellen des Tastverhältnisses.
Intressant sind die Werkzeuge dabei.
Multimeter, Manometer etc.
Gruß
Th.

[Henger]

Hallo Thomas,

klingt sehr Interessant schicke sie doch bitte an >>> +++++++.de <<<

Gruß Fränk

[16V Thomas]

Da ich davon leider Null Ahnung hab, mal folgende Mutmaßung: Bei RÜF-Fzgen kann man an dieser Schraube das Gemisch fetter bzw. magerer einstellen. Stimmt das so? Erfolgt eine gute Einstelung über den CO-Gehalt oder wie sonst?

[NullPositiv]

ja genau.
beim RÜF stellst du darueber den CO-wert ein.
eine lambdaregelung ist dort nicht mehr einzustellen.
also kein schliesswinkelmessgeraet anschliessen sondern eine sonde in den auspuff stecken.

[16V Thomas]

@NullPositiv: Dank für die schnelle Antwort .
Da stellt sich gleich die Frage: Läuft ein RÜF-Fzg., bei dem der CO-Gehalt im Leerlauf korrekt eingestellt wird, auch besser? Oder hat der CO-Gehalt im Leerlauf mit der Leistung bei höheren Drehzahlen eher nichts zu tun?
Soweit mir bekannt, ist z.B. die Lambda-Regelung bei Vollgas eh abgeschaltet und das Drehen an besagter Einstellschraube wirkt sich nur im Teillastbereich aus.

[NullPositiv]

ja da hast du recht mit der lambdaregelung.
also der kat muesste schon raus und die lambdasonde wuerde ich auch sicherheitshalber abklemmen.
der im leerlauf eingestellte co-wert wird sich bei hoeheren drehzahlen auch veraendern. er wird dann fetter.
leistung ist eher subjektiv wahrzunehmen.
es aendert sich aber der klang des motors. keine ahnung wieso aber es ist so.
er bruellt etwas anders.

[Nagilum]

Kann ich nur bestätigen, hab ab mal 1/8 weiter gedreht und der Wagen klingt unten rum deutlich brummiger und brüllt richtig lecker oben raus. Einfach ein Genuss für die Ohren!
Leistung.. ich finde schon, auch richtung VMax, er ist obenrum etwas agiler.
Aber es hält sich in Grenzen, Leistungswunder gibt es nicht.

Wobei das wohl auch bei jedem unterschiedlich sein dürfte, da wohl nicht alle gleich fett/mager eingestellt sind.

Gruß
- Nagi